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Ikonographie der Monochromatik


Pablo Picasso:
Von der disharmonischen Polychromie der zeitgenössischen Malerei des beginnenden 20. Jahrhundert umringt



Blaue Periode:
Ausdruck einer rein poetischen Metapher



Ein Art Therapie:
Die Figuren der Bilder monochromatisch chiffrieren



Die Farbe Blau:
Sie ist das Beste, was es in der Welt gibt. Sie ist die Farbe aller Farben, die blaueste von allen blauen


Externe Links zum Thema:

Pablo Picasso

Pablo Picasso bei www.onlinekunst.de

Alois-Kattenhöfer-Institut

Polychromatische Barbaren traktieren Web-User
Eine polemische Attacke auf das Farb-Unwesen im Internet

Der Autor beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Farb-Hygiene im
Internet. Um den vulgär polychromen Umtrieben des E-Commerce
Einhalt zu gebieten, hält er hier ein leidenschaftliches Plädoyer für
den Beginn einer "Blauen Periode" im Internet. Aufgrund neuer
Erkenntnisse der medizinischen Diagnostik fordert er eine Neu-
definition der Farbenlehre bei der Website-Ästhetik.

Die Farben auf den Bildschirmen der Internet-Generation erfahren durch die helle Leuchtkraft der Elektronik eine Intensität, eine visuelle Prägnanz, die die natürliche Farbgebung der Wirklichkeit konterkariert und die Netzhaut des Users mit antipoetischen Metaphern traktiert, deren tiefenpsychologische Auswirkungen noch nicht absehbar sind. Vor allem im Bereich des E-Commerce schlagen die Anbieter dermaßen visuell auf die Pauke, dass der Webauftritt wenig mit einer seriösen Verkaufsveranstaltung zu tun hat.

Viele Firmen glauben, die marktgerechte Uniformierung der Web-Ästhetik müsse zwingender Weise zur knallbunten Zirkusnummer verkommen und greifen allzu gerne in die papageienhafte Farbpalette der Kirmesbudengestalter und verbreiten mit ihrer aufdringlichen Jahrmarktatmosphäre jene visuelle Lautstärke, die wir von den bollernden Avancen der Berg-und-Tal-Bahn-Besitzer kennen: "Jawoll, meine Damen und Herren, das macht hier immer wieder Freude, das macht Spaß und jawoll - Hoppla, Holla - los geht's in die nächste Runde".

Auf solch barbarische Weise der perversen und schrillen Farbgestaltung der heutigen Internet-Websites ausgeliefert, laufen immer mehr monochromophil veranlagte Web-User Gefahr, in einen polychromatisch verursachten allergischen Schockzustand zu verfallen. Das dermaßen in seiner Befindlichkeit gestörte Surfer-Klientel ("ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier"), driftet zunehmend in einen depressiven Gemütszustand, von dem Picasso im Alter zwischen 20 und 23 ergriffen wurde und ihn den Ausdruck einer rein poetischen Metapher finden ließ - das Blau.

Vergleichbar mit den Web-Kids von heute war Picasso von der disharmonischen Polychromie der zeitgenössischen Malerei des beginnenden 20. Jahrhunderts solchermaßen umringt, dass sie heftige seelische und körperliche Schmerzen bei ihm auslöste. Als Kontrapunkt zur Zeitströmung und als eine Art Therapie beschloss Picasso, seine Gemälde fortan nur noch in Blautönen zu malen und die Figuren seiner Bilder sozusagen monochromatisch zu chiffrieren.

So kam es im Zuge einer vom Über-Ich verordneten Selbstmedikation zu Picassos weltberühmter "Blauer Periode". Der Maler drückt in diesen Bildern seine seelischen und körperlichen Verletzungen gleichsam als jene symbolisch-mythologischen blauen Träume aus, die die modernen Forscher dieser Zeit zu ihren psychoanalytischen Deutungen veranlassten.

Bei jedem Einstieg ins Internet möchte man am liebsten den talentfreien Farbkomponisten der vulgärbunten Homepages die Werke der "Blauen Periode" von Picasso so lange auf die Augen schlagen, bis sie von ihrer abartigen disharmonischen Polychrommanie abschwören. Sie sollten entweder sofortemang zurückkehren zu der Farbe des grenzenlosen Raumes, der Farbe des Nachdenkens und des Traums oder nie wieder ein Website-Layout anrühren.

Das Blau wurde schon von den Dichtern der Klassik geliebt. Rainer Maria Rilke wurde vor den Gemälden im Salon d´Automne (1907) nachdenklich und stellte sich vor, wie jemand die Geschichte der blauen Farbe in der Malerei aller Zeiten schreiben würde, bald einer geistigen, bald galanten, bald ohne jegliche allegorische Bedeutung. Picasso selbst schrieb in einem seiner Gedichte im Jahr 1930: "Sie ist das Beste, was es in der Welt gibt. Sie ist die Farbe aller Farben... Die blaueste von allen blauen."

Das sollten sich die farbdebilen Knalldeppen, die sich landläufig auch Webdesigner schimpfen, gefälligst in dunkelblau hinter die grünen Ohrwatschel tätowieren lassen! Denn uns wird es schon lange zu bunt. Um so mehr sind die unermüdlichen Anstrengungen des Alois Kattenhöfer-Instituts für Augenheilkunde und keusche Farbgestaltung zu unterstützen. Das renommierte Institut hat sich in kurzer Zeit mit der Zertifizierung von Internet-Seiten einen hervorragenden Ruf in der Fachwelt erworben.

Prof. Dr. Ernst Blaubart
Direktor im Teuerpreis-Insitut